Tansania / Kitandu am Kilimanjaro vom 23.-31.10.2012

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Organisation des Küchengebäudes der Mkombole Schule vor Ort

 

mit Martin Breitenbach, Daniel Lambrecht und Bernd Galm

 

23.10.2012

Früh morgens steigen wir nach einem 9-stündigen Flug am Kilimanjaro Airport aus und es geht gleich nach Arusha. Ein Treffen mit Richard und Josef Mardai steht an. Die beiden sind die Ansprechpartner für den künftigen Bau des Küchengebäudes in Kitandu.

 

Als Einwohner des Dorfes kennen die Tansanier genau die Gepflogenheiten und eventuell notwendigen Behördengänge, auf die es hier ankommt.

Da Josef und Richard seit langem mit uns befreundet sind, wurde offen und sachlich über das bevorstehende Projekt gesprochen.

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24.10.2012

Auf dem Weg zum Kilimanjaro kaufen wir in Moshi auf dem Markt 100 kg Bohnen, 1 Sack Reis, 2 Sack Mais sowie 8 Liter Speiseöl. Da wir per Email stets Kontakt mit dem Englischlehrer Majaliwa pflegen, konnten wir erfahren, dass seit vier Wochen mangels Lebensmittelversorgung keine Schulspeisung erfolgte. Oben angekommen war die Freude groß, denn Reis steht nicht oft auf dem Speiseplan.

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Die nächste Überraschung lässt nicht lange auf sich warten. Eine Spende des Mühlhäuser Fußballvereins in Form eines kompletten Satzes Trickots inklusive Torwartbekleidung lässt die Herzen der Jungs höher schlagen. Im Februar 2012 konnten wir bereits einen Satz Trickots aus Urspringen übergeben. Nun können zwei Mannschaften der Mkombole Schule mit kompletter Ausrüstung antreten. Sowohl die Schüler als auch die Lehrer hatten viel Spaß bei der Anprobe!

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25.10.2012

Heute stand die Besichtigung einer benachbarten Schule auf dem Programm. Hier ist bereits ein Küchengebäude vorhanden. Wir nehmen Maß, schauen uns die Konstruktion an und lassen uns den Ablauf des Bau´s von damals erklären. Sofort fallen uns einige Sachen auf, die wir in der Mkombole Schule verbessern wollen. In unserem Plan gibt es im Küchengebäude zwei große Kochstellen mit Feuerstellen und einem Rauchabzug. Anders als in den sonstigen Küchengebäuden wollen wir einen Wasserzulauf und eine Abwasserleitung mit Klärgrube installieren. Zudem soll es Spülbecken geben. Sinnvoll erachten wir auch im Küchengebäude zwei weitere abschließbare Räume. Den einen für Holzvorrat, den anderen für Lebensmittel.

 

Anschließend stecken wir an der Mkombole Schule die Grenzen für das künftige Gebäude ab. Von neugierigen Blicken begleitet legen wir gemeinsam mit dem Rektor fest, an welcher Stelle das Gebäude am besten platziert ist.

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26.10.2012

Ohne schaffende Hände und Bauleitung geht natürlich auch in Tansania nichts! Wir sind in der glücklichen Lage William und seinen Vater kennen zu lernen. Die beiden haben bereits einige Gebäude solcher Art gebaut bzw. den Bau betreut. Sie wohnen in der Nähe von Moshi und kennen das Dorf Kitandu gut. Bei unseren Gesprächen machen Vater und Sohn einen sehr guten Eindruck auf uns. Wir engagieren beide als Bauaufsicht und legen fest, dass sie während des Bau´s stets in engem Kontakt mit unserem Freund Richard Mardai bleiben sollen.

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Bei unserem letzten Besuch im Februar 2012 kam bei Gesprächen mit den Schülern der Mkombole Schule das Thema "Zuckerrübe" auf. In Tansania gibt es zur Produktion von Zucker nur das Zuckerrohr. Von einer Zuckerrübe haben die Kinder (und auch die Lehrer) bis dato nichts gehört. Das Interesse an der andersartigen Frucht war so groß, dass wir uns vorgenommen hatten, beim nächsten Besuch zumindest ein paar Fotos mitzubringen. Da beim jetzigen Besuch ein Landwirt dabei war (Daniel Lambrecht), brachten wir auch Zuckerrübensamen mit, den wir natürlich im Schulgarten anpflanzten. Wir sind sehr gespannt, wie die europäische Frucht gedeiht!

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27.10.2012

Die Beschaffung von Baumaterial und ein Vergleich von Kosten für verschiedene Baustoffe beschäftigen uns den ganzen heutigen Tag. Hier der Besuch einer Schreinerei, dort ein „Baustoffhandel“ – der etwas anders aussieht als in Deutschland! Die Begegnungen und Gespräche sind sehr interessant und überaus freundlich. Dank der Unterstützung von Richard Mardai steht der Verständigung nichts im Wege, denn es ist nicht überall möglich auf englisch zu kommunizieren.

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28.10.2012

Am heutigen Sonntag haben natürlich auch in Arusha alle Läden geschlossen und so treffen wir uns erneut mit Josef Mardai, dem Vater von Richard zum Mittagessen bei seiner Familie. Eine gute Gelegenheit um nach Juliana-Bibiana zu fragen.Bereits im letzten Jahr hatten wir mit Spendengeldern eines Freundes das Schulgeld für das Massai-Mädchen bezahlen können. Die 14-jährige wurde von Bibiana Mardai (Mutter von Richard) unter die Fittiche genommen. Auch für dieses Jahr konnten wir aus den Spendengelder von Brücken der Zukunft das Schulgeld für ein weiteres Jahr bezahlen.

Des Weiteren erfuhren wir vom Bau einer sog. Technikerschule in der Nähe von Kibosho. Joseph erzählte uns den Hintergrund und die Entstehung dieses Projektes. Wir machten gleich einen Termin zur Besichtigung aus. Ein sehr informativer Nachmittag unter Freunden – einfach wunderbar!

 

 

29.10.2012

Natürlich wollten wir nun auch persönlich Juliana-Bibiana kennen lernen. Ein schüchternes, schmächtiges Mädchen in ihrer Schuluniform. Durch Richards Mutter Bibiana konnten wir die Geschichte des Massai-Mädchen erfahren und freuen uns umso mehr, dass wir hier unterstützend helfen können.

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30.10.2012

Besuch der Technikerschule und Zuckerrohrfabrik am Kilimanjaro –

Die Technikerschule ist ein Projekt welches von Holländern unterstützt wird. Hier idyllisch gelegen auf einem Plateau am Kilimanjaro entstehen Klassenzimmer und Werkstätten. Hintergrund dieser Einrichtung ist die Möglichkeit für Schüler, deren Schulnoten oder auch die finanziellen Mittel nicht für ein Studium ausreichen, eine Weiter- bzw. Ausbildung in einem Handwerksbetrieb zu machen. Die Ausbildung ist berufsbegleitend und dauert 6 Jahre!

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In der Zuckerfabrik wurde uns der Ablauf der Produktion erklärt. Das hier verarbeitete Zuckerrohr kommt direkt aus dem umliegenden Gelände mit etwa 8.000 Hektar Fläche! Ein wichtiger Baustein der Lebensmittelproduktion.

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31.10.2012

Leider ging auch dieser Besuch viel zu schnell, aber sehr erlebnis- und aufschlussreich zu Ende. Es wurden neue Freundschaften geschlossen und das Verständnis für die jeweils andere Kultur bestärkt.

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Wir freuen uns, dass wir alles was wir uns vorgenommen hatten, auf den Weg bringen konnten!

 

Das Küchengebäude soll bis zum Jahresende fertig gestellt sein.