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Education for a bright future...

 

beim-wandern-mit-bernard-und-majaliwa
Beim Wandern mit
Bernard und Majaliwa

Heute waren wir mit Irene um elf Uhr in der Kirche. Als wir vor der Kirche gewartet haben, war gerade Gottesdienst für Kinder. Wenn hier in die Kirche gegangen wird, sucht sich jeder seine besten Klamotten raus. Wir waren natürlich die Sensation am Kirchplatz und als die Kirche für die Kinder aus war stürmten einfach alle in unserer Richtung und blieben vor uns stehen und schauten uns an. Es ist schon echt faszinierend. Auch lernten wir hier Bernard kennen, der mit uns und Majaliwa am Nachmittag gewandert ist.

Die Kirche ist ähnlich wie bei uns, allerdings spielt keine Orgel sondern ein Keyboard und es werden fetzigere Lieder gesungen, ohne ein Gesangsbuch. Die Leute haben höchstens die Bibel dabei. Zusätzlich war noch eine Weihe einiger Schüler, allerdings wissen wir nicht genau was es war.

Am Nachmittag waren wir dann wandern nach Kibosho. Dass war sehr schön, allerdings mussten Julia und ich die Männer etwas anspornen, damit wir noch bei Tageslicht in Kitandu ankommen. Denn die Afrikaner haben nicht den schnellsten Schritt drauf. Als Abschiedsgeschenk haben wir von Bernard ein deutsches Buch geschenkt bekommen mit der Weisheit: „Alle Herrlichkeit ist innerlich“ Bernard ist 62 Jahre alt und hat zeitweise für die Amerikaner in Bulgarien gearbeitet. Jetzt ist er in Rente und hat immer eine lustige Geschichte parat. Es war sehr angenehm sich mit ihm zu unterhalten, weil er gutes Englisch gesprochen hat. An der Schule ist es teilweise etwas schwierig weil die meisten einen Slang haben und sich sagen z.B. statt Church>Charch

Montag

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Die Schüler arbeiten
immer gut mit!

Unser erster richtiger Schultag. Um acht sollten wir da sein. Allerdings ist kein Majaliwa da. Ach ja…Pole Pole smiley-blink! Thema unserer Stunde ist die Landwirtschaft und die Tiere in Deutschland und Tansania. Wir unterrichten für 1,5 Stunden die Klasse 2. Die Schüler haben alle ein unterschiedliches Alter, weil die Kinder hier zwischen 5 und 7, manchmal auch acht Jahren eingeschult werden. So gibt es bis zu vier unterschiedliche Alter in einer Klassenstufe. Heute haben wir auch unseren Stundenplan bekommen. Wir unterrichten jeden Tag eine Klasse 1,5 Stunden und 1,5 Stunden die Lehrer in Deutsch.

Das Leben der Lehrer ist hier nicht ganz so stressig wie an einer Schule in Deutschland. Wir würden mal sagen, dass sie öfter im Stuhlkreis zusammen sitzen als sie in der Klasse sind. Wir waren dann auch erst mal ein paar Stunden rum gesessen bis wir unserer erste Stunde halten konnten.

Naja, dann sind wir halt erst mal mit Majaliwa auf den Markt. Nicht zu vergleichen mit einem Markt bei uns. Die Frauen bringen das ganze Gemüse in Eimern auf den Köpfen zum Markt und verkaufen die Sachen dann auf einem Tuch liegend. Auch sind wir an der Fleischerei vorbei gekommen. Da wurde gerade das Fleisch auf dem Boden auf Bananenblättern zerteilt und anschließend aufgehängt. Wir können uns nicht dazu überwinden dort Fleisch zu kaufen. Mal davon abgesehen, dass unser Magen seit einer Woche etwas verrückt spielt. Auch haben wir uns noch mal daheim umgezogen, weil es einfach sooo kalt war.

Dann ging's endlich in die Klasse. Wir erklärten ihnen das Gemüse in Deutschland und fragten nach dem Gemüse in Tansania. Auch die Tiere machten wir alle durch. Zum Schluss haben wir noch Kresse in Eierschachteln angepflanzt. Sie haben alle sehr gut mit gearbeitet, waren interessiert und uns zum Schluss applaudiert als wir die Klasse verlassen haben. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

Später trafen wir noch auf Kinder von der Primary School. Es hat sich schon rum gesprochen, dass wir ein paar Bälle verteilt haben. Sie sind dann zusammen mit uns zum Lehrerzimmer und haben einen Ball und Stifte bekommen. Auf dem Heimweg kaufte Majaliwa eine Stange Zuckerrohr und wir haben zum ersten Mal probiert. Es ist ziemlich süß, man zieht die Flüssigkeit aus der Stange und den Rest spuckt man aus.

Dienstag

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Unsere Müllsammelaktion

Zu Beginn müssen wir sagen, am Freitag waren wir noch total begeistert von dem Mittagessen bei den Lehrern aber wir haben raus gefunden, dass es das jeden Tag gibt. Jeden Tag vegatables, so ähnlich wie Spinat und Bohnen. Das einzige was sich ändert ist, dass es ein Tag Reis und den nächsten Tag Ugali (Maisbrei) gibt. An jedem Schultag im Jahr…da kommt einiges an Bohnen, Reis und Ugali zusammen. Auf jeden Fall haben wir unser Mittagessen auf Reis oder Ugali pur reduziert.

Wir haben festgelegt, ein Tag mit Reis ist ein guter Tag und ein Tag mit Ugali ist ein schlechter Tag smiley-blink. Man freuen wir uns auf einen Schweinebraten mit Semmelknödel, dass könnt ihr euch nicht vorstellen.

Aber natürlich haben wir am Dienstag auch unterrichtet. Zuerst haben wir bei den Lehrern Deutsch gegeben, dass hat super geklappt. Schon jetzt werden wir mit Guten Tag begrüßt. Immer wieder hört man die Lehrer miteinander reden: „Mein Name ist…“, „Wie geht es dir?“ Dass ist sehr lustig smiley-blink. Anschließend folgte Deutsch in Form two. Auch die Kinder haben super mit gemacht und sich über unseren Unterricht gefreut. Dafür dass sie so gut mit gemacht haben, haben sie einen Hüpfgummi und einen Ball bekommen. Beides wurde sofort im Klassenzimmer ausprobiert und Julia musste zeigen wie es funktioniert bzw. was man alles damit machen kann.

Sehr faszinierend, dass sie noch nie einen Hüpfgummi gesehen haben. Aber es macht ihnen rieeeeesig Spaß, das hat uns sehr gefreut. In der Pause haben uns dann die Lehrer mit Fragen zur deutschen Kultur gelöchert. Sie fanden es z.B. total faszinierend, dass man in Deutschland mit einem Mann zusammen wohnen kann ohne dass man verheiratet ist. Das geht hier niemals. Der Mann muss erst mit Geld und Kühen die Frau bei den Eltern ausbezahlen.

Mittwoch

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FC Bayern München smiley-blink

Der Tag des großen Fußball Wettbewerbs. Wer gewinnt darf mit uns Spätzle kochen und essen. smiley-normal Aber vorher hatten wir wieder Deutschunterricht bei den Lehrern und Deutsche Kultur in Form three. Die Lehrer machen sich im Deutsch lernen echt gut. Sie können sich jetzt schon selbst vorstellen.

In der Klasse haben wir heute etwas über die deutsche Kultur erzählt, Fotos gezeigt und auch wieder über die Landwirtschaft erzählt. Die Klasse löcherte uns anschließend mit fragen, Wahnsinn. Wie z.B. Prostitution in Deutschland, Adolf Hitler, Glaube an Hexenkräfte…. Naja es waren auch normale Fragen dabei, wie z.B. ob es auch arme Menschen in Deutschland gibt. Jetzt standen wir vor einer Herausforderung. Wie soll man den Lehrern und Kindern in Tansania unseren Sozialstaat auf Englisch erklären? Das war nicht einfach.

Dann war erst mal Pause. Mmmmm….Ugali. (Würg) Naja ein Kräuterbonbon hinterher und alles ist wieder gut. Danach verteilten wir die Mitbringsel von Bernd an diejenigen Kinder, welche in einer nicht so einfachen Familie aufwachsen. Das waren Schuhe, Fußballschuhe, T-Shirts und kurze Hosen. Dann dachten wir eigentlich es geht gleich weiter mit Fußball aber da wir in Afrika sind, erst mal Pole, pole…!

Bis alles sauber war, die Trikots da waren, die Teams zusammengetrommelt waren und die Mädels sich endlich in die kurzen Hosen getraut haben…war es halb vier. Aber dann ging´s endlich los. Team Bayern München (Julia Keidel) gegen Team Barcelona (Majaliwa). Das Fußballfeld gleicht einer Hügellandschaft mit großen Maulwurflöchern und einem Fußweg mitten durch. Die Tore bilden einfache Äste und Bananenblätter. Es war gar nicht so einfach dort zu spielen, deshalb lag Julia auch öfter am Boden. Teilweise spielten die Jungs und Mädels sogar Barfuß, das können wir uns überhaupt nicht vorstellen. Leider ging das Spiel ohne Tor aus und es kam zum Elfmeterschießen. Und….Bayern München hat gewonnen. Yeahhhhh smiley-blink!

Das Team war den Spätzle schon ein Stück näher. Dann ging es weiter mit Jules-Team gegen Bayern München. Hier hat sich Bayern München stark mit zwei Toren durchgesetzt und Julia K. sorgte bei ihrem Sturzflug über den Fußballplatz für reichlich Gelächter unter den Lehrern. Aber das war egal wir kochen nächste Woche Spätzle. Juhuuuu smiley-blink!

Danach haben wir uns zu Hause auf deutsche Salami mit Rührei und Nudeln gefreut. Übrigens ist Jules der Master der Gaskochplatte. Sie macht einfach das beste gekochte Wasser smiley-blink. Anschließend kam Irene vorbei und sagte uns, dass wir so lieb zu ihr sind und das Herz an der richtigen Stelle haben und Gott soll uns beschützen. Sie ist soooooo süß :-)

Donnerstag

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Juhuuu... Spätzle machen

Heute wurden wir sanft von Irene´s Stimme gewegt…Julia, Juliaaaaaaa, Juliaaaaaaaaaa…und es regnet, oh neiiiiin smiley-sad! Aber es gibt Reis in der Schule smiley-normal.

Heute waren zum Deutsch lernen nur noch drei Lehrer da, aber die machen das richtig gut. Sie können sich jetzt schon gegenseitig vorstellen, Fragen zur Person stellen und bis 100 zählen.
Dann hatten wir Unterricht bei Form Four. Bei den älteren Klassen ist es gar nicht so einfach, weil sie alles lustig finden. Aber sie sind trotzdem sehr interessiert und stellen viele Fragen. Aber unsere Lieblingsklassen sind Form one und two.
Die Lehrer waren heute auch nicht sehr gesprächig, deshalb ging die Zeit auch nicht so schnell vorbei. Aber uns ist auf gefallen, dass die Lehrer viel produktiver sind wenn es regnet als wenn die Sonne scheint. Denn wenn die Sonne scheint sitzen die Lehrer immer draußen und chillen. Bei Regen sitzen sie alle drin.
Heute haben wir auch ein paar Klamotten und Teddys an kleine Kinder gegeben, die immer bei der Schule rum laufen. Als wir noch mal geschaut haben, hat uns die Mama gewunken. Das war ein schöner Moment.

Dann gings heim…aufräumen, Wäsche waschen, spülen und Kochen. Juhuuu….Spätzle und Milchreis machen. Dass war mit dem Gasherd eine Riesensauerei, aber wir haben heute raus gefunden, dass man den Gasherd regeln kann. Oh mann…smiley-normal! Und es war soooooo lecker smiley-normal. Spätzle mit Zwiebel und anschließend Milchreis mit Apfel, Banane und Erdbeermarmelade von der Mama. Das Beste selbst gemachte Essen. An Stelle zwei steht Kartoffelbrei mit Gemüse. Nur mal nebenbei erwähnt, Duschen ist bei der Kälte hier soooo toll, auch wenn das Wasser ca. 15 Minuten braucht, bis es warm wird. Aber wenn es mal warm ist, ist es schön heiß smiley-blink.

Freitag

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Unser Bus nach Moshi

Heute war ein sehr guter Tag smiley-normal. Um zehn Uhr sind wir zusammen mit Irene zur Bushaltestelle gelaufen, naja Bushaltestelle ist übertrieben, es steht nichts angeschrieben. Dass finde man hier mit der Zeit raus, wo die Busse vorbei kommen.

Der Fußmarsch dort hin, dauerte eine Stunde, puhhh damit haben wir nicht gerechnet. Es kam ein kleiner weißer Toyota Bus und sehr alt. (siehe Bild). Zum Glück war der Bus noch fast leer und wir durften vorne sitzen. Allerdings haben wir dass bei Bergabfahrten kurz bereut, weil der Abgrund in Kurven schnell näher kam smiley-normal.

Der Bus hat durch ständiges Hupen signalisiert dass er kommt und die Leute die mitfahren wollten, haben gewunken. So wurde der Bus immer voller und voller. Bis sich die Leute gestapelt haben. Dadurch wurde auch die Luft schlechter, was wir vor allem beim Anhalten mit bekamen. 1,5 Stunden später waren wir dann endlich in Moshi.

Erst mal orientierungslos und Irene konnte uns auch nicht weiter helfen. Als wir zu einer Bank kamen riefen wir Richie an, der half uns dann schnell weiter und wir konnten das tolle Indio-Italien Restaurant finden. Mmmm…. Pizza und Chocolate Cake. Es war der Hammer. Was für ein Festmahl smiley-normal. Anschließend ließ sich Julia die Haare flechten und Jules ging ins Internetcafé. Es ist sehr lustig, wie schnell sich Afrikanerinnen unterhalten können, man meint es gäbe keinen Punkt im Satz. Anschließend waren wir noch Geld wechseln, ist hier echt lustig. Du gibt 100 Euro hin und bekommst 209.000 Schilling und man hat den Eindruck es ist jede Menge Geld.

Dann war auch schon unser Richie da, wir haben uns gefreut ihn zu sehen. Ab ging´s nach Kitandu mit Pauli (der Koch). So zwischendurch ist es dann noch wieder mal schön bekocht zu werden. Es gab Gurkensuppe, die schmeckt sehr gut.
Abends haben wir dann noch Bananenwein probiert. Mehr als ein zwei Schluck geht nicht, echt eklig. Aber hier schmeckt es den Leuten smiley-normal. Heute war ein sehr guter Tag smiley-normal.

Heutiger Samstag

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Grüße aus Deutschland smiley-blink

Heute haben wir unser Zimmer geräumt und alle sauber gemacht. Denn es kommen Gäste aus Deutschland. Am Nachmittag haben wir die Familie mit Majaliwa durch Kitandu geführt. Wir waren an der Schule, bei der Kirche und bei der Krankenstation.

Die Leute hier im Dorf sind sehr freundlich und freuen sich immer mal wieder Weiße zu sehen. Heute haben wir auch Bananenbier probiert. Zu Beginn schmeckt es ganz gut, ähnlich wie Bananenshake aber dann wird es ziemlich bitter. Mehr als zwei Schlücke gehen nicht. Ach ja und heute haben wir noch Überraschungspost aus Deutschland bekommen, Danke Patricia smiley-blink!

 

Wir hoffen, dass ihr euch einen kleinen Eindruck davon verschaffen könnt, was wir hier alles erleben. Ganz liebe Grüße aus Kitandu Jules und Julia smiley-blink.